Das Wort Kung Fu oder der Begriff Kung Fu wurde im Westen als Bezeichnung für die chinesischen Kampfkünste in den 1960er Jahren durch Bruce Lee und die Hong Kong-Filme in den USA populär, und umschrieb eine Kampfkunst, die sich von anderen Kampfkünsten wie Judo, Karate und Kendo unterschied. Früher war Kung Fu keine Bezeichnung für die Kampfkünste, sondern für jede Fertigkeit, die man sich durch Anstrengung und konsequente Hingabe zur Meisterschaft erarbeitet hat. Dies kann sich auf alle anderen Fähigkeiten beziehen.

Das richtiges Wort für Kampfkunst ist Wushu; in Vietnamesich Vo thuat. Weiter kann man in verschiedene Kampfkunstarten unterteilen, darunter VoKhiDao.


Kampfkunstformen:

Charakterisierung der Elemente und Tiernachahmung

  • Lap Tan Quyen - Grundbasisform: Mit dieser Form erlernt man essenzielle Grundschritte und -Sprünge, sowie die Grundstellung, Standbeine, Handflächenklopfe, Faust- und Handballenstöße; die Form orientiert sich an die Leichtigkeit der Schwalbenform (siehe unten)
  • Khai Mon Quyen - Eröffnungsform: Diese Form besteht aus vielen weiteren Grundtechniken wie Blocktechniken, Fußtritte und der Handkante; sie ist eine Kompaktform
  • Tu Binh Quyen - Festungsform: Diese Form trainiert die Balance und Stabilität, wobei Ellbogenbewegungen und Seitwärtsfußtritte ausgeübt werden; sie orientiert sich an die Büffelsform (siehe unten)
  • Tan Phap Quyen - Stellungsform: Diese Form besteht aus allen Grundstellungen und -Techniken und imitiert verschiedene Tiertechniken
  • Lien Hoan Quyen - Abwehrsform: Stellt eine Kompaktform für Abwehr- und Angriffstechniken dar
  • Lien Cong Quyen - Offensivsform: Diese Form fördert die Stabilität, Sprungkraft und Offensivsfähigkeit

  • Niem Phat Quyen - Gottesanbeterinsform: Die Gottesanbeterin ist blitzschnell, präzise und tapfer; es werden dabei Geduld, innere Ruhe und Konzentration gefördert

  • Hac Mai Quyen - Skorpionsform: Stabilisiert die Muskulatur und verbessert die Gelenkigkeit und Selbstverteidigungsfähigkeit


  • Thach Giac Quyen - Krabbenform: Die Krabbe ist sehr beweglich, balanciert und respektvoll; hier werden seitwärtige Bewegungen wie Fußtritte trainiert


  • Kim Xa Quyen - Schlangenform: Fördert die Lockerung des Körpers, die Biegsamkeit und Schmeidigkeit
  • Thuy Long Quyen - Krokodilform: Mit diesem Stil erlernt man Kraft, Kondition und Taktiken für die Fang- und Ringtechniken
  • Thien Long Quyen - Drachenform: Trainiert die körperliche Beweglichkeit und stärkt den Bewegungsapparat, die inneren Organe sowie den Organsinn


  • Hau Vuong Quyen - Affenform: Fördert die Schnelligkeit und die Geschicklichkeit; die emotionale Verfassung wird zudem auch in die positive Richtungen gesteuert
  • Bach Ho Quyen - Tigerform: Stärkt die Knochen und Sehnen; fördert nicht nur die Kraft, sondern auch den Willen
  • Chien Ma Quyen - Pferdeform: Trainiert speziell die Kondition, Sprungkraft; besonders ist, dass die Bewegungen oft mit beiden Beinen und Armen gleichzeitig ausgeführt werden
  • Hac Nguu Quyen - Büffelsform: Die Geduld, der Fleiß und die Gelassenheit des Büffels haben einen großen Einfluss auf diesen Stil; diese innere Stabilität symbolisiert zusammen mit den starken Hörnern des Büffels eine effektive Abwehr-, und Kampftechnik, die besonders mit den Ellbogen ausgeübt wird
  • Kim Loc Quyen - Hirschform: Fördert Respekt, Wachsamkeit und Abwehrfähigkeiten

  • Bach Mieu Quyen - Katzenform: Die Katze ist ein Meister der Beweglichkeit und instinktiver Orientierung; dieser Stil wird besonders von akrobatischen Bewegungen geprägt und verbindet Elemente auf dem höchsten Niveau der Kampfkunst
  • Hac Cau Quyen - Hundeform: Der Hund ist sehr wachsam, um eine Gefahr schon aus der Entfernung zu vermeiden; dieser Stil fördert diese Aufmerksamkeit, was bei der Ausübung ferner mit Kampfschreien unterstützt wird
  • Hung Vuong Quyen - Bärenform: Trotz seiner trägen und langsamen Erscheinung, ist der Bär in Wirklichkeit ein kräftiges, schnelles und beim Fischfang und Klettern von Bäumen äußerst geschicktes Tier; dieser Kampfstil trainiert neben Kampftechniken auch die innere Ruhe
  • Te Giac Quyen - Nashornsform: Mit diesem Stil werden viele einarmige Ellbogentechniken und Vorwärtsbewegungen geübt
  • Lam Tuong Quyen - Elefantenform: Der Elefant kombiniert hart und weich mit seinem starken Rüssel, Stoßzähnen und seinen feinfühligen Füßen, die es gewohnt sind auf hartem Boden zu stehen; dieser Stil zeichnet sich durch Hebel-, Fang- und Wurftechniken aus

  • Hac Bao Quyen - Leopardenform: Durch viele verschiedene Bewegungsabläufe werden Muskeln und Gelenke gestärkt, sowie die Geschmeidigkeit und Schnelligkeit des Körpers gefördert
  • Su Tu Quyen - Löwenform: Dieser Stil bringt einem nicht nur Kampftechniken, sondern auch bestimmte Kampftaktiken näher; die Löwentanzkunst stellt dazu ein alternatives Programm dar
  • Phi Yen Quyen - Schwalbenform: Zur Übung sehr geschmeidiger Bewegungen in verschiedene Richtungen der Kampf / Abwehr, die den Bewegung der Schwalben am Himmel nachempfunden sind
  • Bach Hac Quyen - Kranichsform: Der Kranich fasziniert uns durch seine Kampf- und Abwehrkunst und seine geschmeidigen Bewegungen; die daraus abgeleiteten Bewegungen werden häufig auf einem Bein stehend ausgeführt und erfordern deswegen gut trainierte Sehnen und Gelenke, ohne jedoch den weichen und eleganten Charakter des Kranich zu verlieren
  • Kim Ke Quyen - Hahnsform: Beim Kampfhahnstil wird Kondition und Taktik gefördert, sowie spezielle Techniken vermittelt; neben äußeren Bewegungen wie Laufen, Springen, Ausweichen und Drehen, wird gleichzeitig die innere aktive Energie auf hart, weich, stark und schwach etc. trainiert

  • Thien Ung Quyen - Adlerform: Beim Adlerstil werden die Greiftechniken geübt und dabei auch die Sehnen und die Sehkraft gestärkt

  • Ham Mo Quyen - Froschsform: Der Frosch ist ein Sprungmeister; hier wird eine besondere Atemtechnik trainiert und die körperliche Leistung erhöht
  • Kim Qui Quyen - Schildkrötenform: Diese Form besteht aus meditativen Atmungs- und Bewegungsabläufen, die die innere Ruhe, Balance und das Glück bis zum Meistergrad fördern

Waffenformen:

Langstock, Doppelkurzstock, Schwert, Speer, Schmetterlingsdoppelmesser, Tong Fa, Dai Dao, Doppelmesser etc.


Partnerformen:

Mit einem, zwei oder mit mehreren Partnern; entweder mit oder ohne Waffen